Lebensläufe der Beisitzenden

Jessica van Bebber – Beisitzerin

Portraitfoto von Jessica van Bebber

Ich wurde 1984 in Düsseldorf geboren. Seit meiner Geburt habe ich unter einer angeborenen Fehlbildung der Retina, verbunden mit einer starken Kurzsichtigkeit, einer Gesichtsfeldeinschränkung und starker Lichtempfindlichkeit zu kämpfen gehabt. 2003 wurde dann eine weitere Augenerkrankung – Makuladystrophie im fortschreitenden Stadium – festgestellt. Mein jetziger Sehrest beschränkt sich auf 0 bis max. 2 % mit großer Tendenz, irgendwann das restliche Sehvermögen ganz zu verlieren.

Beruflich war ich sehr facettenreich unterwegs: Ich bin gelernte Fremdsprachensekretärin sowie geprüfte Personalsachbearbeiterin. Nach einigen Jahren habe ich aber für mich entdeckt, dass mir das Arbeiten mit dem Menschen viel mehr Freude bringt und mich wirklich ausfüllt. Nach einer Umschulung zur medizinisch-taktilen Untersucherin (MTU) arbeitete ich bis Ende 2022 hauptberuflich in der Brustkrebsfrüherkennung bei verschiedenen Gynäkologen. Aus gesundheitlichen Gründen wurde bei mir die EM-Rente bewilligt. In diesem Rahmen arbeite ich aber noch weiterhin hauptberuflich als medizinisch-taktile Untersucherin, zudem ehrenamtlich als Lernpatin in einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Sehen und engagiere mich nun seit 2024 mit sehr viel Freude für den Verein als Beisitzerin. Um mich in meiner ehrenamtlichen Tätigkeit fachlich besser zu positionieren, belege ich gerade ein Online-Lehrgang zur Fachkraft als Inklusions- und Integrationspädagogin.

Mein Mann, meine beiden Söhne sowie mein Blindenführhund geben mir viel Kraft, Halt und bereiten mir jeden Tag auf’s neue viel Freude und Glück.

Meine Hobbies sind mit meinem Blindenführhund Belux unterwegs zu sein, spazieren gehen, schwimmen, Tandem fahren, Tanzen, Musik hören sowie selber musizieren.


Petra Clemens-Keoke – Beisitzerin

Portraitfoto von Petra Clemens-Keoke

Ich wurde 1959 in Düsseldorf geboren. Bei meiner Geburt wurde ein Auge so stark geschädigt, so dass ich von da an, mein Leben einäugig gemeistert habe. Meine Kindheit und Jugend habe ich in Düsseldorf und Ratingen verbracht, bevor ich mit 18 Jahren nach Großbritannien gereist bin. Dort habe ich an mehreren Schulen Deutsch unterrichtet. Danach schloss sich mein Lehramtsstudium in der Heimat, für die Fächer Deutsch und Englisch, an.

Nach Beendigung meines Studiums bin ich durch ein Fullbright-Stipendium in die USA ausgewandert. Im Rahmen dieses Stipendiums konnte ich dort studieren und unterrichten.

An meinem guten Auge wurde eine Netzhautdistrophie diagnostiziert, die sich während meines USA-Aufenthalts verschlechtert hat.  Trotz der Verschlechterung bekam ich bei der Behindertenorganisation „Options Center for independent living“ einen Job. Dort habe ich bis zu meiner Rückkehr im Jahr 2007 gearbeitet.  

Hier angekommen hat mir der Augenarzt eine Sehkraft von 30% bescheinigt.

Mit diesem Restsehvermögen habe ich noch bis 2010 an einer Privatschule unterrichtet, bevor ich dann in Erwerbsminderungsrente entlassen wurde.

Seit 2023 bin ich Mitglied im BSV um mich dort für Belange von Menschen mit Sehbehinderung einzusetzen. Nach einer Netzhautablösung im November 2023 sind mir noch 5% Sehkraft geblieben.

In meiner Freizeit kümmere ich mich um Tiere aus dem Tierschutz und setze mich mit den Waldfreunden Ratingen für die Natur ein.

Und wer sich über den Teil „Keoke“ in meinem Namen wundert …

Den habe ich aus den USA mitgebracht, dort war ich mit einem echten Sioux-Indianer verheiratet.